Ich bin so weit

I am so far

Je suis si loin

CR 510. Year 1971

Ich Bin So Weit Jochen Gerz Cr 510 Web

Ich bin so weit von dir entfernt, in Raum & Zeit.

In seinem Buch [Die Beschreibung des Papiers, Ed.] schreibt er ab und zu Maximen auf eine Seite. Da lesen wir: "Leben ist primär". Auf dem Blatt gegenüber: "Literatur ist representativ". Dahinter steckt kein Druckfehler, sondern die Anspielung auf das englische "representation", die Wiedergabe. Diese Literatur fast ohne Wörter, die man "visuelle Poesie" nennt, erblickt im Kommunikationsprozeß das alte ästhetische Problem von Bild und Abbild. Gerz macht uns mit seinem lakonischen Spruch sowie den zahlreichen Bildbelegen, die folgen, klar, daß Kunst erst dann im deutschen Sinn repräsentativ ist, wenn sie "representative", d.h. wiedergabeträchtig ist. Dann also, wenn das Abbild zum Rückschluss auf das Bild auffordert. Aber dies letztere nahmen unsere Augen nicht wahr, solange es unidentifiziert im Strom der Realität mitschwamm.

Georges Schlocker 1974

Categories

Visual Poetry

Photocollage (photography, typewriting) on paper, dimensions unknown.

The work is part of Herbert Distel’s Drawers Museum (documenta 5, 1972).

Exhibition

Kassel 1972

Bibliography

I: www.schubladenmuseum.com

II: Grasskamp 1979, p. 7. Raschke 1971

IV: UND 1974, p. 95

VI: Neuwied und Berlin 1971, p. 26

Access general bibliography

My name is Jochen Gerz